COPD
Die Abkürzung COPD (chronic obstructive pulmonary disease) steht für verschiedene Erkrankungen der unteren Atemwege, bei denen sowohl die Bronchien als auch das Lungengewebe betroffen sind. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind in Deutschland etwa 6 Millionen Menschen von der Lungenkrankheit betroffen. Das Erkrankungsrisiko ist damit höher als das eines Herzinfarktes. Ein großer Anteil unserer Patienten leidet an Atemnot auf dem Boden einer chronisch-obstruktiven Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem. Unsere Therapie beruht auf allen etablierten Behandlungsverfahren sowie auf einer geschulten Atemtherapie. Seitens unserer krankengymnastischen Abteilung wird ein Schwerpunkt auf das Erlernen von Atemtechniken gelegt, die in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung notwendig sind. Ein weiterer Schwerpunkt ist die endokopische Therapie der COPD mithilfe von Ventiltechniken. Damit werden die nicht belüfteten Anteile der Lunge ausgeschaltet, damit der Betroffene besser atmen kann.
Lungengerüsterkrankung, Lungenfibrose
Eine seltene und meist spät erkannte Lungenerkrankung ist das Krankheitsspektrum der „interstitiellen Lungenerkrankungen“. Diese entstehen durch entzündliche Veränderung der Lunge ohne Auslöser wie Bakterien oder Pilze. Die Ursachen sind unterschiedlich und reichen von Autoimmunerkrankung („Rheuma“) über Medikamente bis hin zu vielen unerkannten Faktoren. Wir können mit unserem Team eine zielgerichtete Diagnostik anbieten. Dazu gehört neben der Funktionsdiagnostik eine Probenentnahme durch eine Kryobiopsie. Um die chronisch verlaufende Entzündung aufzuhalten und eine Vernarbung des Lungengewebes (Lungenfibrose) zu verhindern, erfolgt die Therapieentscheidung im Team. Dazu haben wir ein Lungenfibroseboard etabliert. Hier treffen wir uns regelmäßig mit niedergelassenen Spezialisten und besprechen die Behandlungpfade bei dieser schwer therapierbaren Erkrankung.
Erkrankungen des Rippenfells
Eine erschwerte Atmung kann auch durch Flüssigkeitsabsonderung in den Raum zwischen dem Rippenfell und der Lunge (Pleuraraum) entstehen. Dieses kann durch entzündliche Veränderungen (Pleuritis) oder durch bösartige Erkrankungen bedingt sein. Bei unklaren Ergüssen können wir zügig durch eine Punktion oder Drainagenanlage ein aussagekräftiges Ergebnis erzielen. Die geeignete Therapie kann dadurch schnell gewährleistet werden.
Lungenentzündung
Lungenentzündungen (Pneumonie) können durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden. Der Krankheitsverlauf hängt von den Erregern, vorbestehenden Grunderkrankungen und Umwelteinflüssen ab. Eine bestimmte Form der bakteriellen Lungenentzündung ist die Tuberkulose. Sie tritt in Deutschland selten auf und wird daher in vielen Fällen nicht erkannt oder unterschätzt. Unsere Schwerpunktstation ist für diese Erkrankten optimal ausgerüstet.
Lungenkarzinom
Viele unserer Patienten werden mit auffälligen Röntgenbildern eingewiesen. Wir diagnostizieren dabei häufig Lungenkrebs. Vor einer Therapieentscheidung müssen beim Lungenkrebs viele verschiedene Untersuchungen erfolgen, was manchmal etwas Zeit in Anspruch nimmt. Aber eine genaue Diagnose und exaktes Einteilen des Tumorstadiums ist für die Therapie besonders wichtig. Wir entscheiden in unserem Team des zertifizierten Lungenkrebszentrums gemeinsam im Rahmen der Tumorkonferenz über die beste Therapie.
Beatmungsmedizin
Viele Betroffene im fortgeschritten Stadium der COPD leiden unter einer dauerhaften Erschöpfung der Atemmuskulatur. Diese führt zu Müdigkeit, Atemnot und dauerhaften körperlicher Schwäche und fehlender Belastbarkeit. Die Therapie konzentriert sich dabei auf die Entlastung der Atemmuskulatur. Um eine Erholung der Atemmuskulatur zu erreichen, wird diese maschinell unterstützt. Dabei wird über eine Maske die Atemarbeit entlastet. Diese Atemunterstützung wird Beatmung genannt (nicht invasive Ventilation = NIV). Diese Therapie findet überwiegend nachts statt, damit am Tag die Atemmuskulatur entlastet wird. In der Pneumologie werden die erkrankten Patienten von Fachkräften (Atemtherapeuten) und Ärzten an diese Beatmungsform adaptiert. Die Betroffenen werden in die Maskenbeatmung als nächtliche Selbstbeatmung durch uns geschult, betreut und in ihrer Erkrankung begleitet. Regelmäßige Kontrollen sind anschließend notwendig, um den Erfolg der Behandlung zu gewährleisten.
Sauerstofftherapie
Viele Betroffene mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen leiden an einem chronischen Sauerstoffmangel. Ein Sauerstoffmangel führt nicht immer zu einer Luftnot. Und umgekehrt ist nicht jede Luftnot durch Sauerstoffmangel hervorgerufen. Für die Verordnung von Sauerstoff für die häusliche Versorgung müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Neben einem bestimmten Sauerstoff-Wert im Blut (pO2 < 55 mmHg) sind Rauchfreiheit und eine stabile Grunderkrankung notwendig. Die unterschiedlichsten Untersuchungen und Tests werden von unserem Team der Lungenfunktion durchgeführt und individuell angepasst.